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Montag, 15. August 2022

Boogie-Woogie verwandelt die Liederhalle in einen Hexenkessel

Vergangene Woche konnten endlich wieder die German Open Championships (GOC), eines der weltweit größten Tanzturniere, stattfinden. Seit Dienstag versammelten sich in Stuttgart 1.500 Tänzer und Tänzerinnen aus der ganzen Welt, unter Ihnen auch die Elite aus dem Boogie-Woogie, da es um die Weltmeisterschaft ging.

Auf der Pressekonferenz sprach der Managing Director, Harry Körner, von ca. 1000 weniger Starts aufgrund der Absenz russischer und chinesischer Paare, aber neue Länder sind am Start und die Qualität hat ebenso deutlich zugelegt. Am Wochenende war das Haus ausverkauft und somit hofft man, die Einbußen beim Startgeld von immerhin 40 Euro pro Person ausgleichen zu können.
Wilfried Scheible, Präsident des Baden-Württembergischen Landestanzverbands ergänzt, dass leider auch nur die Hälfte Aussteller zu verzeichnen waren. Die Stadt Stuttgart hat jedoch bereits den Zuschlag für 2023 und 2024 zugesichert, so dass wir uns auf weitere tolle Turniere in Stuttgart freuen können. Er unterstreicht das wachsende Interesse der Bevölkerung, die Veranstaltung ehrenamtlich zu unterstützen. Neben vielen Wiederholungstätern fanden sich auch 165 "Ersthelfer" unter den knapp 2.000 Helfern, die dieses Turnier ermöglichten.

Dr. Tim Rausche, Präsident von Tanzsport Deutschland, hofft, mit dem Erlass der Turniergebühren und dem Spesenverzicht der Funktionäre einen Beitrag zur Bilanz tragen zu können. Darüber hinaus zeigt er sich zufrieden mit dem Stand Deutschlands im Medaillenspiegel, zu dem Boogie-Woogie auch beigetragen hat. Er betont die Wichtigkeit des “Besten Turniers der Welt” im Turnierkalender der Sportler, dem sich Katrin nur anschließen kann.

Das deutsche Team konnte 9 Paare entsenden und sich in allen Klassen gut präsentieren. Bei den Seniors ging es bereits Freitagvormittag los und Angela Lex und Christian Wagner sowie die Familie Burgemeister marschierten direkt ins Halbfinale. Die verbleibenden drei Paare konnten leider auch in der Hoffnungsrunde nicht mehr ausrichten. Angela und Christian zeigten eine prickelnde Slow und eine spritzige Fast, die ihnen endlich aufs lang ersehnte Treppchen verhalf. Gisela und Jörg überzeugten die Wertungsrichter mit ihrer insbesondere auch mimischen Musikinterpretation und holten sich den 6. Platz.

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Bei den Junioren waren unsere nun schon fast “alten Hasen” Hanna Riedel und Julien Glaess am Start und schafften zum ersten Mal nicht den direkten Einzug ins Finale. Leider hatte Schweden mal wieder in “irgendeine Tänzerkiste” gegriffen und neue sehr gute Paare an den Start gebracht. In der Hoffnungsrunde legten die zwei noch ein Schippchen drauf und sicherten sich souverän ihren Platz im Finale. Ein Finale im Beethovensaal der Liederhalle zu tanzen, ist für jeden Tänzer ein besonderes Erlebnis. Bundestrainer Johannes Hien freute sich insbesondere, dass die zwei es schafften, dass er zum ersten Mal ein Paar in so einer Runde betreuen konnte. Und die zwei zeigten, was sie drauf hatten und platzierten sich mit sehr knappen Punktunterschieden zwischen Platz 4-6 auf dem 6. Platz.

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In der Mainclass, unserer Königsklasse, waren wir dieses Jahr mit unserer “Nachwuchsmannschaft” am Start, da Spitzenpaar Sommerkamp/Preuhs und weitere u.a. verletzungsbedingt nicht an den Start gehen konnten. Die drei Paare ließen sich aber ebenso nicht lumpen und setzten die Markierung knapp hinter dem Halbfinale, was für das erste Jahr in dieser Startklasse und einer WM eine beachtliche Leistung ist. Johannes und Katrin zeigten sich sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis. Wie immer ist nach dem Turnier vor dem Turnier, denn in nur 3 Wochen startet schon der nächste World Cup in Deutschland, in Königsbrunn.

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Instagramverantwortliche Monique Jünger und Elian Preuhs verstärkten das Presseteam des DRBVs vor Ort. Aufgrund Elians guter Kontakte zum WRRC konnte er die meisten Runden von einem zentralen Ort aus filmen, so dass wir diese auf unserem DRBV Youtube-Kanal zur Verfügung stellen können. Darüber hinaus dürfen wir uns noch über den einen oder anderen Boogie-Woogie Trailer freuen. Vielen Dank für eure Unterstützung!

Tanzsport Deutschland mit seinem neuen Präsidium unterstrich in diversen Gesprächen am Wochenende die Wichtigkeit der Fachverbände, um der Vision des DTV “Haus des Tanzens” gerecht zu werden. Das Interesse an Rock’n’Roll und Boogie-Woogie wächst und leider konnten wir die Gelegenheit nicht nutzen, uns im Rahmen der “Tanz dich Frei” Kampagne bei den kostenlosen Drop-In Workshops auf dem Berliner Platz zu präsentieren. Der Baden Württembergische Rock’n’Roll und Boogie-Woogie Verband konnte leider keine Ressourcen zur Verfügung stellen. Wir hoffen, dass dennoch das wiederholt große Interesse an Boogie-Woogie nach der GOC vor allem in Stuttgart die Vereine erreicht.

Präsident des DTV Dr. Tim Rausche betont, dass Rock’n’Roll und Boogie-Woogie mit seinen Ergebnissen bei den World Games und auch hier bei der WM seinen Stellenwert für den deutschen Tanzsport unterstrichen haben.