Das Ziel: den dringenden Spendenbedarf für Geflüchtete aufzuzeigen und individuelle Vor-Ort-Unterstützung in unseren Vereinen anzustoßen oder sich direkt an der Initiative zu beteiligen. Etwa 20 Vereinsvertreter wählten sich zur abendlichen Runde ein. Lukas und Jonas Brauer leiteten die Konferenz, bei der auch Mykhailo Petrenko, Vizepräsident des Ukrainischen Rock’n’Roll Verbandes und Viktor Bublikov (Wertungsrichter WRRC und Trainer) eingeladen waren.
Zur Einleitung wurde erläutert, wie viel Spenden bereits eingenommen werden konnten und wie überwältigend die Beteiligung aus anderen Nationen bereits ist, die Tänzer aus der Ukraine besonders unterstützen. Ein Verein aus der Schweiz hatte beispielsweise innerhalb kürzester Zeit Spenden in Höhe von 15.000 CHF gesammelt und vor Ort ein Trainingscamp organisiert, bei dem Tänzer und Trainer aus der Ukraine kostenlos teilnehmen konnten. Bartlomiej Kobylanski, Vizepräsident Marketing der WRRC hat durch EU-Fördermittel ebenso ein Trainingscamp in Słubice, an der deutsch-polnischen Grenze eingerichtet.
Der Erlös der Rosenheimer Spendenaktion sollen für zur Finanzierung dieses Flüchtlings- bzw. Trainingslagers in einem Studentenwohnheim verwendet werden, in dem derzeit eine Gruppe von mehr 90 Menschen untergebracht ist, vor allem ukrainische Kinder und Jugendliche aus dem Rock’n’Roll mit ihren Eltern und Trainern. Die Gruppe trainiert und bekommt sogar Schulunterricht. Die Spendengelder werden ausschließlich zur Finanzierung der Unterkunft und Verpflegung genutzt, da die überwiegend hauptamtlichen Trainer ihren Beruf derzeit ohne Entgelt ausüben. Damit Unterkunft und Verpflegung in Słubice auch über den Monat Mai hinaus finanziert werden kann, werden weiterhin großzügige Spendenbeträge benötigt. Der RRC Rosenheim stellt unkompliziert Spendenquittungen für geleistete Spenden aus.
Mykhailo Petrenko und Viktor Bublikov bedankten sich für die starke Unterstützung aus zahlreichen Ländern und berichteten, wie es derzeit in der Ukraine aussieht. Beide stammen wie auch ein großer Teil der Rock’n’Roll-Community aus der besonders umkämpften Region Kharkiv, wo sie vor dem Krieg trainierten. Die geflüchteten Familien haben viel verloren, wissen oft kaum etwas über den Verbleib ihrer Angehörigen oder ihres Zuhauses, der Kontakt zu vielen ist abgebrochen. Als Ziel haben viele der Geflüchteten vor allem Länder ausgemacht, in denen Rock’n’Roll getanzt wird. Im Gespräch war das nur einer von vielen Anhaltspunkten dafür, welchen Stellenwert der Sport und die Ausbildung der Kinder in der Ukraine einnimmt.
Der RRC Rosenheim möchte außerdem eine Brücke und Verbindungsglied zwischen geflüchteten Athleten und deutschen Vereinen herstellen. Hier geht es häufig darum, den Kindern und Jugendliche wieder regelmäßiges Training zu ermöglichen, soziale Bindungen in einem für sie unbekannten Land zu knüpfen und so die oft traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. In einigen Fällen ist das bereits gelungen. Berlin, Hamburg, Frankfurt und München sind dabei die häufigsten Anlaufstellen der Geflüchteten.
Ich möchte mit diesem Blog versuchen, weitere Verbindungen herzustellen: einerseits für Vereine, die Flüchtlinge direkt bei sich vor Ort unterstützen können. Andererseits aber auch bei Flüchtlingen, die den Kontakt zur Heimat und ihrem Sport verloren haben. Gerne möchte ich hiermit unsere vielen Vereine aufrufen, einen individuellen Beitrag zur Unterstützung der ukrainischen Sportler zu leisten. Sei es finanziell, durch Sachspenden oder in anderer Form. Was wird benötigt: Vor allem Geldspenden, Sachspenden (Tanzschuhe alle Gr., Schulsachen, Lebensmittel, Waren des täglichen Bedarf) Dienstleistungen (Übersetzer in den Sprachen Ukrainisch, Russisch, Englisch, Deutsch, Schneider für Turnierkleidung - idealerweise in Grenznähe zu Polen)
Auch der DRBV möchte diese Initiative mit allen Kräften unterstützen und wird sich an den Spenden beteiligen.
Spendenkonto des RRC Rosenheim 1977 e.V.
IBAN: DE40 7115 0000 0000 2160 85
BIC: BYLADEM1ROS – Verwendungszweck: #HelpUkraine / Spende
Spendenquittungen erhältlich, Kontakt: spende@rrc-rosenheim.de
Die Aufzeichnung der Konferenz findet ihr hier.